Die ganze Saison lang standen die Volleyballerinnen der VG Veenhusen/Warsingsfehn (VEWa) nicht ganz oben in der Tabelle – nach dem letzten Spieltag und einem 3:0-Satzsieg bei Emder Volleys III am Mittwochabend aber war es plötzlich soweit! Die 1. Damen ist Meister der diesjährigen Bezirksklasse Ostfriesland und muss sich nun um eine ganz wichtige Frage Gedanken machen.

Temmo Dreesmann, Trainer der Volleyballerinnen und Vorstandsmitglied des VfL, konnte es kaum glauben: „Das ist der völlige Wahnsinn. Vor einer Woche waren wir noch Fünfter“, sagte er nach dem Titelgewinn. „So eine verrückte Saison habe ich in 45 Jahren Volleyball noch nicht erlebt.“ Einen Punkt Vorsprung hat die VG VeWa auf den TuS Eintracht Hinte und den SV Holtland, zwei auf die VG Aschendorf/Papenburg. Dazu hat das Quartett beinahe dasselbe Satzverhältnis. VeWa liegt nach Saisonschluss bei 39:22, ebenso Holtland auf Platz drei. Hinte steht bei 38:23 und Aschendorf/Papenburg bei 39:24.

Nun müssen sich die Volleyballerinnen allerdings fragen, ob sie den Aufstieg in die Bezirksliga Ostfriesland/Oldenburg wahrnehmen wollen, für den sie sich als Meister qualifiziert haben. „Damit haben wir uns noch nicht beschäftigt, weil wir ja nie Tabellenführer waren“, sagt Coach Dreesmann. Für diese Entscheidung hat die 1. Damen allerdings nur wenige Tage Zeit. Die Überlegung, die die Veenhuserinnen und Warsingsfehntjerinnen umtreibt, erklärt der Trainer: „Es geht nicht ums Sportliche in dieser Liga, sondern eher um die weiten Fahrten.“ Der starke Endspurt könnte nun bedeuten, dass es künftig nach Cloppenburg, Delmenhorst oder Varel geht. Aus Ostfriesland ist in der Bezirksliga derzeit nur der FTC Hollen dabei – das wäre voraussichtlich die mit Abstand kürzeste Auswärtsfahrt. Die anderen Fahrten würden bedeuten, dass nahezu der ganze Tag dann mit dem Auswärtsspiel weg ist.

Verrückt war im Übrigen nicht nur der plötzliche Titelgewinn, sondern auch dessen Entstehung. Es lief alles mit für Veenhusen/Warsingsfehn. Beim Heimspieltag gegen den SV Hage siegte die VG mit 3:0 und schlug auch die TG Wiesmoor mit 3:1. Mit den sechs Punkten rückte das Team von Coach Dreesmann auf Platz vier vor. An die Meisterschaft dachte deshalb aber längst noch niemand. Erst die Ergebnisse aus den anderen Hallen rückten den großen Coup nach und nach in den Bereich des Möglichen.

Sonntags ließ der TuS Eintracht Hinte gegen den MTV Wittmund beim 3:2-Satzsieg einen Punkt liegen und holte so nur fünf von sechs Zählern. Der SV Holtland patzte dann am Dienstag bei seinem Auswärtsspiel in Norden. Der rechnerisch schon abgestiegene Norder TV holte zwei Sätze und vermieste dem SVH somit die Meisterschaft. Nun bot sich urplötzlich der VG Ve/Wa die Chance auf die Meisterschaft.

Dafür musste sie am Mittwoch ihr Spiel bei den Emder Volleys III mit 3:0 oder 3:1 gewinnen, um die vollen drei Punkte einzufahren. „Es wurde ein 3:0, aber die Sätze waren alle recht knapp“, sagt Temmo Dreesmann. 25:20, 25:21 und 25:17 hieß es letztlich für die VeWa-Volleyballerinnen. Und nun dürfen sie sich den Kopf zerbrechen.

Der VfL Fortuna Veenhusen gratuliert dem Team jedenfalls zu dem tollen Endspurt und der verdienten Meisterschaft in der Bezirksklasse!