Einen viel zu knappen Sieg hat der VfL Fortuna Veenhusen am Sonntag in der Ostfrieslandliga gegen TuRa 07 Westrhauderfehn II einfahren können. Die Elf von Trainer Holger Stöter gewann trotz und wegen schwacher Chancenverwertung mit 3:2.

Schon nach 20 Sekunden muss es 1:0 für den VfL stehen, doch eine Vorlage von Wilke Ammermann schob Torsten Lange am leeren Tor vorbei. In der dritten Minute schlenzte Ammermann freistehend rechts am Kasten vorbei. Dass bestraft wird, wer seine Chancen nicht nutzt, war nach acht Minuten im Eilverfahren bestätigt worden. Tim Pottberg holte gegen Henning Schulz die Sense raus und verursachte einen Foulelfmeter, den Mihail Lyubenov mittig versenkte.

Geschockt zeigte sich Veenhusen davon nicht. Wenige Minuten später scheiterte Ammermann aus spitzem Winkel am gut aufgelegten Dennis Kastendieck im TuRa-Tor. Den Abpraller brachte Enno Kirchhoff wieder in die Mitte, wo Lange aus wenigen Metern erneut Kastendieck anschoss (14.). Die nächste Chance hatte wieder Ammermann, der nach gutem Pass von Arne Brandt freistehend an Kastendieck hängenblieb. Brandt selbst schoss eine Minute später abgefälscht knapp am Tor vorbei (22.). Zwei bis drei Tore hätten es zu diesem Zeitpunkt schon gut und gerne sein dürfen, doch der Ball wollte nicht rein.

Als sich viele schon an das Heimspiel gegen den FC Loquard erinnert sahen, das Veenhusen aufgrund miserabler Chancenverwertung verlor, fiel in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit doch noch der Ausgleich. Einen gut getretenen Kirchhoff-Freistoß vom linken Sechzehnereck erwischte Michael Pottberg knapp vor Kastendieck und lenkte den Ball somit per Kopf zum 1:1-Pausenstand ins Netz.

Auch in der zweiten Hälfte bestimmte Veenhusen zunächst das Geschehen. Wieder fand Ammermann in Kastendieck seinen Meister, der den Schuss des Fortuna-Torjägers aus halbrechter Position ans rechte Außennetz abwehrte (48.). Kurz darauf konnte auch Lange nicht treffen, als er allein auf Kastendieck zuging und am Keeper hängenblieb, weil der sich direkt in den Schuss warf (51.). In der 58. Minute war es Daniel Schulz, der aus guter Position vergab, nachdem Ammermann eine gute Vorarbeit über die linke Seite leistete.

Und wie schon in Halbzeit eins wurde das Auslassen der Chancen erneut bestraft. Diesmal war es Matthias Pallentin, der den Ball aus 25 Metern halbrechter Position mit links zum 1:2 in den rechten Winkel wuchtete (61.). Der Gegentreffer verpasste den Fortunen nun doch einen kleinen Dämpfer und es dauerte bis in die Schlussphase, ehe Veenhusen sich wieder fing.

In der 78. Minute gelang Ammermann dann doch noch sein Tor. Brandt steckte den Ball nach halblinks durch, dann war Ammermann weg und überwand Kastendieck flach zum 2:2-Ausgleich. Dieser gab den Fortunen neue Kraft, doch Ammermann verpasste nach einem Lange-Pass das rechte Toreck nur knapp (84.). Anschließend brachte Trainer Stöter nach Absprache mit Co-Trainer Julian Peper auch noch Renke Ammermann für die Offensive. Und dieser Wechsel sollte sich auszahlen. Keine zwei Minuten später fand Nico Steinbach Wilke Ammermann, der seinen Bruder zentral vor dem Sechzehner bediente. Dieser nahm den Ball geschickt mit, umkurvte seinen Gegenspieler und traf zum umjubelten 3:2-Siegtreffer halbhoch ins rechte Eck.

Trainer Stöter zeigte sich zufrieden über die gezeigte Reaktion nach dem desolaten Pokal-Aus. „Es war im Vorfeld klar, dass es ein schwieriges Spiel auf dem seifigen Boden wird, dass es wenig Fußball geben wird, dafür aber mehr Kampf. Den hat die Mannschaft angenommen. Wir hätten hier heute auch 10:2 oder 10:3 gewinnen können. Aber wir waren im Abschluss zu unkonzentriert. Dennoch waren wir die bessere Mannschaft, auch wenn der Sieg umkämpft und dreckig war“, lautete das Fazit des VfL-Coaches, der seine Mannschaft nun in die wohlverdiente Winterpause entlässt.

Fortuna: T. Pottberg, Gerdes (74. Bazauer), M. Pottberg, Kramer, Pollmann (74. Steinbach), Dreyer, Kirchhoff, Schulz, Brandt, Lange (87. R. Ammermann), W. Ammermann.

Tore: 0:1 Lyubenov (8., FE), 1:1 M. Pottberg (45.), 1:2 Pallentin (61.), 2:2 W. Ammermann (78.), 3:2 R. Ammermann (89.).