Eine vor allem moralisch starke Leistung hat die 1. Herren des VfL Fortuna Veenhusen erfolgreich in die Rückrunde der Ostfrieslandliga starten lassen. Gegen den TSV Friesenstolz Riepe drehte die Elf von Trainer Holger Stöter ein 0:2 in einen 5:2-Sieg.
Nach einem ersten passablen Angriff in den Anfangsminuten sah es kurzzeitig so aus, als käme Veenhusen gut in die Partie, doch alle, die es mit der Fortuna hielten, mussten sich in der Folge eines Besseren belehren lassen. Schon weit in der Veenhuser Hälfte setzten die Gäste den VfL unter Druck und kamen schnell vor das Tor von Fortuna-Keeper Peter Hartmann. Das 0:1 in der zehnten Minute fiel allerdings nicht nach diesem Muster: Ein langer Schlag von Hartmann landete in den Füßen von Till Wallaart, der den Ball aus etwa 24 Metern an die Latte zirkelte. Von da zurück ins Feld gesprungen war Mirco Taubert zur Stelle und staubte zum 0:1 ab.
Auch in der Folge war Riepe klar besser. Und so kam es in der 22. Minute zum Elfmeterpfiff der Gäste. Taubert war nach einem Kontakt mit Hartmann am Fünfmeterraum zu Boden gegangen, Schiedsrichter Phillip Baumann zeigte auf den Punkt. Den ersten Schuss von Lukas Tütje wehrte der Fortuna-Keeper nach vorne ab, dann konnte Tütje zum 0:2 abstauben.
Und die Fortuna? Die Heimelf schüttelte sich und versuchte, eine Antwort zu finden. Dies gelang sechs Minuten später quasi aus dem Nichts. Einen Freistoß aus 18 Metern zentraler Position schoss Jannes Stock unter der Mauer hindurch ins linke Toreck. Der Ball prallte über den Innenpfosten zum Anschlusstor ins Netz. An der Überlegenheit der Gäste änderte der Treffer aber nichts. Mit einer guten Portion Glück, aber auch Geschick verhinderten die Fortunen das 1:3 und schlugen kurz vor der Pause selbst noch einmal zu. Andreas de Buhr erzielte nach einer Ecke von Renke Ammermann gekonnt im Sprung volley per Hacke aus fünf Metern den 2:2-Halbzeitstand.
In der Pause bediente sich Coach Stöter deutlicher Worte, um einen Leistungsumschwung seines Teams zu initialisieren. Zusätzlich brachte er mit Wilke Ammermann mehr Power für die Offensive ins Spiel. „Die Körpersprache war zu Beginn der zweiten Halbzeit dann auch eine andere“, findet der Coach. Veenhusen hatte nun mehr vom Spiel. Es dauerte allerdings bis Mitte der zweiten Hälfte, ehe sich die Fortunen für das bessere Auftreten belohnen konnten. Es war dann Sönke Dreyer, der aus der eigenen Hälfte per Außenristpass Wilke Ammermann auf die Reise schickte. Der blieb vor dem Tor cool und traf zum 3:2 ins rechte Eck.
Das Momentum habe fortan auf Veenhusens Seite gelegen, sagte Coach Stöter nach dem Spiel. Dennoch blieb die Partie bis zum Schluss eine enge Angelegenheit, ehe erneut Ammermann nach einem Ballgewinn seines Bruders in der 90. Minute zum entscheidenden 4:2 traf. Nicht einmal 60 Sekunden später traf Wilke Ammermann nach Vorlage von Torsten Lange auch noch zum 5:2-Endstand. „Das war ein wichtiger Sieg, gerade auch für die Moral“, erklärte Stöter nach dem Spiel. „Riepe war in der ersten Halbzeit klar überlegen, viel galliger. Wir hätten auch höher zurückliegen können. Dass wir nach zwei Standards ein 2:2 in die Pause gerettet haben, war glücklich“, findet der VfL-Trainer. In der zweiten Halbzeit habe sich sein Team den Sieg durch die Leistungssteigerung verdient.
Fortuna: Hartmann, Gerdes (77. Müller), Stock, M. Pottberg, Neumann, Kirchhoff, Dreyer (77. Schulz), de Buhr, Schulz (46. W. Ammermann), R. Ammermann, Lange.
Tore: 0:1 Taubert (10.), 0:2 Tütje (22.), 1:2 Stock (28.), 2:2 de Buhr (45.), 3:2, 4:2, 5:2 W. Ammermann (68., 90., 90.).