Viel dramatischer und emotionaler hätte der Sieg der 1. Herren des VfL Fortuna Veenhusen am Samstag in Weene wohl nicht ausfallen können. Erst das Debüt-Tor eines A-Jugendlichen sorgte in der dritten Minute der Nachspielzeit für einen glücklichen 3:2-Auswärtssieg beim TuS Weene.

Zunächst aber entwickelte sich auf einem sehr schmalen Feld mit schwierigem Geläuf eine unansehnliche Partie mit vielen Fehlpässen und Stockfehlern. Dennoch hätte Veenhusen nach sechs Minuten schon führen können. Torsten Lange scheiterte freistehend an TuS-Keeper Jannes Reich, Stefan Pollmanns Nachschuss wurde dann von der Linie gekratzt und ein zweiter Versuch Pollmanns landete an der Unterkante der Latte sowie auf der Linie, bevor der Ball geklärt wurde.

Danach hatten beide Teams eine Viertelstunde lang Schwierigkeiten, ihr Spiel aufzuziehen, bevor Weene eiskalt zuschlug. Matthäus Mendonca Mayer hob den Ball über die Fortuna-Abwehr und Jan Broker vollendete wuchtig zum 1:0. Vier Minuten später verpasste Marco Buß eine Hereingabe von Marko Siebelts nur knapp zum 2:0. In der 34. Minute glich dann Wilke Ammermann beinahe aus, nachdem er über die rechte Seite durchlief und aus spitzem Winkel nur knapp das lange linke Eck verfehlte. Kurz vor der Pause musste VfL-Keeper Peter Hartmann gegen Kapitän Jan-Hendrik Bontjer retten, der im Fünfmeterraum zum Abschluss kam.

In Halbzeit zwei war Veenhusen dann zumindest etwas besser im Spiel und kam auch schnell zum Ausgleich. Ammermann bekam den Ball halblinks im Mittelfeld, ließ zwei Mann stehen und traf aus 18 Metern halblinker Position leicht abgefälscht über Keeper Reich hinweg zum 1:1 ins Netz. Einige Minuten später schwächte sich Veenhusen selbst. Peter Kramer ging schon gelbvorbelastet nach einem schlechten Pass auf ihn gegen seinen Gegenspieler in die Grätsche und sah daraufhin Gelb-Rot.

Diesen Vorteil wusste Weene kurz darauf zu nutzen, als ein Chipball von Mendonca Mayer durch Christian Saathoff per Kopf zum 2:1 ins linke Eck verlängert wurde (63.). Eine Viertelstunde lang passierte kaum etwas Gefährliches, ehe Arne Brandt Ammermann halbrechts in den Sechzehner schickte und dieser mit einer Grätsche zum 2:2 ins linke Eck traf. In der Schlussphase der fußballerisch stets hektischen Partie versuchten beide Teams noch, den Siegtreffer zu erzielen. Schon in der ersten Minute der Nachspielzeit angekommen, flog auch Mendonca Mayer mit Gelb-Rot vom Platz.

Anschließend wechselte Coach Stöter Helge Heine ein, der tags zuvor 18 Jahre alt geworden war. Den eigentlich defensiv spielenden A-Jugendlichen stellte er für Arne Brandt vorne in den Sturm – ein absoluter Glücksgriff. Kaum auf dem Platz bekam Heine halblinks den Ball von Michael Pottberg durchgesteckt, ging in den Strafraum und traf abgeklärt per Außenrist zum 2:3 ins kurze Eck. Sämtliche Fortunen fanden sich vor der Trainerbank in einer Jubeltraube zusammen, um den Debütanten zu herzen. Anschließend holte Heine bei einem Zweikampf gegen Henning Kessemeier noch eine weitere Gelb-Rote Karte heraus, bevor der Schlusspfiff auf Veenhuser Seite für große Erleichterung sorgte.

Trotz des Endes der Negativserie von vier Niederlagen musste Stöter auch kritische Worte loswerden: „Natürlich bin ich froh, dass wir endlich wieder drei Punkte geholt haben. Trotzdem haben wir überhaupt kein gutes Spiel gemacht. Die schlechten Bedingungen dürfen da nicht als Ausrede herhalten. Wir sind teilweise viel zu spät oder gar nicht in die Zweikämpfe gekommen. In der kommenden Woche haben wir wieder andere Bedingungen und müssen wieder kontrollierter agieren“, lautete sein Fazit zum Spiel.

Fortuna: Hartmann, Kramer, M. Pottberg, Müller (37. Schulz), Gerdes (46. Bazauer), Kirchhoff, de Buhr, Pollmann, Lange, Brandt (90. +1 Heine), W. Ammermann (90. +5 Luikenga).

Tore: 1:0 Bokker (21.), 1:1 Ammermann (55.), 2:1 Saathoff (63.), 2:2 Ammermann (78.), 2:3 Heine (90. +3.).